Relative Luftfeuchtigkeit in Deutschland – die Werte7 min Lesedauer
Die Luftfeuchte in Deutschland ist der Teil des Wasserdampfs am Gasgemisch, das sich in der Luft befindet.
Nicht zur Luftfeuchtigkeit gehören beispielsweise Eis oder flüssiges Wasser (Regentropfen).
Die Luftfeuchtigkeit in Deutschland spielt eine große Rolle für etliche Lebensvorgänge von Lebewesen und auch für die Gesundheit der Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Hat Deutschland eine hohe Luftfeuchtigkeit?
Wenn Sie einen Blick auf das Diagramm der Website von Länderdaten.info werfen, werden Sie feststellen, dass die relative Luftfeuchtigkeit in Deutschland meistens über dem Idealwert von 50 % liegt.
Üblicherweise bewegt sich die relative Luftfeuchtigkeit im Bereich von 70% bis 80%.
Für das menschliche Wohlbefinden ist dies eindeutig zu hoch.
Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel und die tatsächliche Luftfeuchtigkeit hängt natürlich immer vom Wetter ab.
Die relative und absolute Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchtigkeit wird immer in Prozent angegeben. Diesen Wert findet man am häufigsten.
Werden die Werte jedoch in Gramm angegeben, so handelt es sich um die absolute Luftfeuchtigkeit.
Die relative Luftfeuchtigkeit
Luftfeuchtigkeit Deutschland | Sommer (April bis September) | Winter (Oktober bis März) |
---|---|---|
Köln | 71 % | 81 % |
Berlin | 66,5 % | 82 % |
München | 72,5 % | 79 % |
Hamburg | 71,5 % | 83,5 % |
Quelle: de.climate-data.org
Aus der relativen Luftfeuchtigkeit kann abgelesen werden, wie viel Prozent Wasser(dampf) sich in der Luft befindet. Als Grundsatz gilt: Je wärmer die Luft ist, umso mehr Wasser kann sie aufnehmen.
Beispiele:
- Bei einer relativen Feuchte von 100 % ist die Luft komplett mit Wasser(dampf) angereichert.
- Bei einer relativen Feuchte von 50 % ist die Hälfte der Luft mit Wasser(dampf) angereichert.
- Liegt die relative Feuchte über 100 %, wandelt sich die überschüssige Feuchtigkeit in Kondenswasser um. Diesen Effekt sieht man zum Beispiel direkt nach einer Dusche, wenn die Fenster beschlagen.
Aktuelle Live-Werte findet man hier
Die absolute Luftfeuchtigkeit
Bei der absoluten Luftfeuchtigkeit handelt es sich um die totale Menge an Wasser, die in einem Raumvolumen enthalten ist. In aller Regel werden diese Werte mit Gramm pro Kubikmeter (g/m³) angegeben.
Beispiele:
- Eine Luft mit 30 °C kann insgesamt 31 Gramm Wasser pro Kubikmeter aufnehmen (31 g/m³).
- Eine Luft mit 5 °C kann jedoch nur 7 Gramm Wasser pro Kubikmeter aufnehmen (7 g/m³)
Mit einem Hygrometer oder einer Wettermessstation kann jeder zu Hause selbst die Luftfeuchtigkeit messen.
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Die relative Luftfeuchtigkeit in Deutschland
In Deutschland zeigt der Verlauf der Luftfeuchtigkeit einen ganz typischen Tagesgang.
Trotz der vielen Umweltbedingungen, die bei der Luftfeuchtigkeit eine große Rolle spielen, ist in Deutschland jedoch ein gängiges Muster zu erkennen.
Im Winter steigt die Luftfeuchtigkeit nach Sonnenaufgang und nach dem Sonnenuntergang sinkt sie wieder.
Im Sommer ist besonders in der Mittags- und Nachmittagszeit die Luftfeuchte am niedrigsten. Die Maximalwerte lassen sich im Sommer meist gegen 8 Uhr und 23 Uhr messen.
Übrigens ist die Luftfeuchtigkeit in Städten generell trockener als auf dem Land. Für den Menschen ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 % angenehm. Schon kleine Abweichungen können zu Unwohlsein führen.
Die absolute Luftfeuchtigkeit in Deutschland im Jahresverlauf
Die Luftfeuchte ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. Dennoch lassen sich für Deutschland Durchschnittswerte errechnen.
Die kalte Winterluft ist allgemein trockener, als die Sommerluft. Die Sommerluft kann nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen, als die Winterluft.
In Deutschland haben wir in den Monaten Juli und August die feuchteste Luft.
Auch während des Tagesverlaufs lassen sich Unterschiede feststellen. In den Tagesstunden kann mehr Wasser verdunsten, als in den Nachtstunden. Deshalb sollten Sie in den Hitzemonaten nachts Ihre Fenster öffnen und die kühlere Luft, mit einem geringeren Anteil an Feuchtigkeit, hereinlassen.
Die feuchtigkeitsgeladene Außenluft lassen Sie tagsüber draußen, indem Sie Türen und Fenster geschlossen halten. Auf diese Weise müssen Sie auch nicht mit schwüler Raumluft kämpfen.
Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit in Deutschland
Die Menge der absoluten Luftfeuchtigkeit wird in Gramm angegeben. Hierzulande ist aber eher die relative Luftfeuchtigkeit gebräuchlich, also die Prozentangabe der maximalen Luftfeuchtigkeit.
Für Deutschland ist im Sommer eine 70 %-ige Luftfeuchtigkeit und im Winter eine 85 %-ige Luftfeuchtigkeit typisch für das Wetter.
Die normale Luftfeuchtigkeit in Deutschland
Die Menschen fühlen sich bei einem Wert von 50 % Luftfeuchtigkeit am wohlsten. Auch bei Ihren Räumlichkeiten gibt es kleine Unterschiede bezüglich der Luftfeuchtigkeit, die es zu beachten gilt:
Wohn- und Arbeitszimmer:
Die optimale Temperatur in diesen Räumen beträgt 20 °C bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % bis 60 %.
Kinderzimmer:
Hier sollte die Temperatur 20 °C bis 22 °C mit einer Luftfeuchtigkeit von 40 % bis 60 % betragen.
Schlafzimmer:
Die optimale Temperatur im Schlafzimmer liegt zwischen 16 °C bis 18 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 % bis 60 %.
Küche:
Die Idealtemperatur in der Küche beträgt 18 °C bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 % bis 60 %.
Zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit in den Räumen kann Folgen haben.
Anzeichen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit können sein:
- Schäden an Decke oder Wand.
- Bildung von Kondenswasser an den Fenstern.
- Kleidung trocknet sehr langsam.
- Unangenehme Gerüche und Schimmel.
- -bnehmendes Wohlbefinden.
Anzeichen für eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit sind:
- Knackendes Holz (Parkett, Dielen etc.) oder Möbel.
- Pflanzen wachsen schlechter.
- Verformung von Fotos oder Austrocknung von Holzgegenständen.
- Unwohlsein und trockene, juckende Haut.
- Häufigere Infektionen, da die Schleimhäute ausgetrocknet sind und so anfälliger für Virenbefall sind.
Die Luftfeuchtigkeit im Sommer in Deutschland
Gerade an heißen Sommertagen spüren wir, dass die Luftfeuchtigkeit von großer Bedeutung für unser Wohlbefinden ist.
Damit sich unser Körper nicht überhitzt, kühlt er sich ab. Dies geschieht über das Schwitzen. Indem der Schweiß an die Luft abgegeben wird, sinkt unsere Körpertemperatur und der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft steigt an.
Je mehr Feuchtigkeit in der Luft enthalten ist, umso weniger Feuchte kann sie aufnehmen. Das bedeutet, dass bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit der Schweiß nicht mehr aufgenommen werden kann und wir uns unwohl fühlen.
Tipps, um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu minimieren:
- Stellen Sie einige Schalen mit Salz auf. Das Salz entzieht der Luft die Feuchtigkeit. So reduzieren Sie Ihre Raumluftfeuchte.
- Bei Sonnenschein können Sie die Raumluftfeuchte senken, indem Sie die Rollos oder Vorhänge bei Seite schieben und die Sonnenstrahlen durch die geschlossenen Fenster hineinlassen.
- Lassen Sie die Badezimmer- und Küchentür offen stehen, damit sich die feuchte Luft mit der etwas trockeneren Luft aus anderen Räumen vermischen kann.
- Haben Sie ständig mit zu hoher Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumlichkeiten zu kämpfen, lohnt sich die Anschaffung eines Luftentfeuchters.
Tipps, um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu maximieren:
- Um die Raumluftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie feuchte Baumwolltücher in den Räumen aufhängen. So kann das Wasser verdunsten und die Luftfeuchtigkeit wird angehoben. Außerdem hat dies noch einen positiven Nebeneffekt: Die Räume werden gleichzeitig gekühlt.
- Schalen befüllt mit Wasser oder Eis können ebenfalls Abhilfe bei zu trockener Luft schaffen.
- Wohnen Sie im Dachgeschoss, kann das Dach von außen mit kaltem Wasser besprüht werden. Durch diese Verdunstung wird das Dach gekühlt und die Luftfeuchte im Dachgeschoss nimmt zu.
Welche Luftfeuchtigkeit ist hoch?
Bei einer dauerhaften Luftfeuchtigkeit über 60 % kann es zu Schimmelbildung in Räumen kommen. Ist das der Fall, wird solch eine Wohnung auch als „feuchte Wohnung“ bezeichnet.
Liegt die Luftfeuchtigkeit über 70 %, ist ein Schimmelbefall fast unausweichlich.
Welche Luftfeuchtigkeit ist schädlich?
Eine zu feuchte Luft kann für die Gesundheit der Menschen schädlich sein. Schon ab einer relativen Luftfeuchtigkeit über 60 % kann dies für einen Menschen ungesund sein.
Auch Krankheitserregern wird so ein perfektes Milieu geboten. Sie sollten auch nicht vergessen, dass eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen das Risiko eines Schimmelbefalls erhöht.
Fazit
Die Luftfeuchtigkeit hat nicht nur Auswirkungen auf die Bausubstanz eines Gebäudes, sondern auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen.
Eine gelegentliche Unter- bzw. Überschreitung der Luftfeuchtigkeit stellt sicherlich kein Problem dar.
Allerdings sollten die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit in den Räumen stets im Auge behalten werden, damit ein dauerhaft, ungünstiger Zustand der Luftfeuchtigkeit ausgeschlossen werden kann.